Der Abschlussbericht der Fokusgruppe private Altersvorsorge des Bundesministeriums der Finanzen wurde am 18. Juli veröffentlicht. Der Bericht enthält nach erster Einschätzung des Bund der Versicherten e. V. (BdV) einige positive Ansätze, bleibt jedoch insgesamt zu zögerlich. Die Fokusgruppe hat die Möglichkeit verpasst, die Weichen für ein staatlich organisiertes und verbindliches Standardprodukt zu stellen. Als Folge müssen sich die Bürgerinnen und Bürger weiterhin eigenständig darum kümmern, wie sie eine faire und rentable zusätzliche Altersvorsorge erhalten können. Dies stellt für viele Menschen eine anspruchsvolle Aufgabe dar, wie Stephen Rehmke, Vorstandssprecher beim BdV, erklärt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
BdV-Vorschlag ähnlich: Fokusgruppe für Basisdepot-Vorsorge
Der Abschlussbericht der Fokusgruppe private Altersvorsorge des Bundesministeriums der Finanzen enthält Vorschläge zur Verbesserung der Altersvorsorge. Eine dieser Empfehlungen betrifft die Förderung von Depots, über die Anleger in börsengehandelte Indexfonds investieren können. Diese Indexfonds bieten nicht nur eine höhere Rendite, sondern sind auch kostengünstiger und flexibler als herkömmliche Anlageprodukte. Zusätzlich wird empfohlen, eine Verrentungspflicht des angesparten Kapitals zu vermeiden, um den Sparern mehr Freiheit bei der Verwendung ihres Geldes zu ermöglichen.
Verbraucher sollen gegen Banken und Versicherungen bestehen
Eine klare und einheitliche Kostendarstellung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher eine informierte Entscheidung treffen können und nicht den aggressiven Vertriebspraktiken von Banken, Versicherungen und Vermittlergesellschaften ausgesetzt sind. Transparente Informationen darüber, ob und wie ESG-Kriterien in der Kapitalanlage erfüllt werden, sind ebenfalls wichtig. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, dass die steuerrechtlichen Vorschriften zukünftig keine Unterschiede mehr zwischen den verschiedenen Arten der Altersvorsorge machen und sie weitgehend gleichstellen, um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu gewährleisten.
Riester-System krankt an teuren und unflexiblen Produkten
Die Beibehaltung des Drei-Schichten-Modells ermöglicht es der Versicherungswirtschaft, trotz Kritik an ihren teuren, unrentablen und unflexiblen Lebensversicherungsprodukten festzuhalten. Stephen Rehmke bewertet diese Entscheidung negativ und bezeichnet sie als ärgerlich. Er weist darauf hin, dass das Riester-System von Anfang an mit diesen Problemen zu kämpfen hatte. Immerhin ist der Versuch der Versicherungslobby gescheitert, die alte „Riester-Rente“ einfach unter dem neuen Label „Bürgerrente“ fortzuführen.
Zukunft der privaten Altersvorsorge: Hoffnung auf Verbesserungen
Der Abschlussbericht der Fokusgruppe private Altersvorsorge bietet einige positive Ansätze, um die Altersvorsorge zu verbessern. Die Empfehlung, auf bessere Alternativen wie ETFs zu setzen und eine Verrentungspflicht zu vermeiden, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Eine klare und einheitliche Kostendarstellung sowie transparente Informationen zu ESG-Kriterien sind ebenfalls wichtige Aspekte, um Verbraucherinnen und Verbrauchern bei ihrer Entscheidungsfindung zu helfen. Allerdings bleibt die Beibehaltung des Drei-Schichten-Modells eine Enttäuschung, da es den Menschen weiterhin teure und unflexible Lebensversicherungsprodukte aufdrängt.